Samstag, 29. Dezember 2018

Rezension: Das Silmarillion - J. R. R. Tolkien

Titel: Das Silmarillion
Originaltitel: The Silmarillion
Autor: J. R. R. Tolkien
Sprecher: Achim Höppner
Erscheinungsdatum: 10. November 2014
Seitenzahl: 558
Verlag: der Hörverlag
Preis: 13,49€
Genre: Fantasy


Inhalt:
Das Silmarillion erzählt die Götter- und Heldensagen Mittelerdes von der Erschaffung der Welt bis zum Beginn des Dritten Zeitalters, in dem die Hobbits leben.

»Das Silmarillion« erzählt von den Ereignissen des Ersten Zeitalters - jener fernen Epoche von Mittelerde, auf welche die Helden des »Herrn der Ringe« immer wieder in Ehrfurcht zurückblicken.
(Und manche von ihnen, wie Elrond und Galadriel, aber auch Sauron, haben sie miterlebt.) Es ist die Zeit der Elben, der Langlebigen, deren Liebe zu den Dingen so weit ins einzelne geht, dass sie allem Namen geben. Die Menschen (die Kränklichen, die Nachtfürchtigen, die Unbegreiflichen) kommen eben erst aus den Wildnissen des Ostens hervor.
In dieser Welt, in der noch nicht alle Wege krumm sind, entwickelt sich auch die Erzählung in mächtigeren Bahnen, als wir es seither kennen. Melkor, der Meister des Verrats, raubt die Silmaril, in denen das Licht verschlossen liegt, das älter ist als Sonne und Mond; und Feanor und seine Söhne, um sie zurückzugewinnen, sagen ihm einen hoffnungslosen Krieg ohne Ende an. Ein Erdteil von 
Geschichten kommt in Bewegung, Geschichten, die in den Liedern der Elben besungen und hier im »Silmarillion« erzählt werden.

Meine Meinung:
Als sehr großer „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ Fan wollte ich schon seit einiger Zeit mal „Das Silmarillion“ lesen (oder auch hören). Zur Aufmachung kann ich schon einmal sagen, dass ich sehr begeistert von dem kleinen Büchlein bin, das dem Hörbuch beigelegt ist. Neben einer kleinen Einführung in die Geschichte enthält es Informationen zu J. R. R. Tolkien und zum Sprecher Achim Höppner. Zudem beinhaltet es einige Stammbäume zu den wichtigsten Figuren, ein Namenregister, in dem wirklich alle Personen und Orte kurz beschrieben sind und auch eine Auswahl an Elementen in den Quenya- und Sindarin-Namen, die dabei helfen, die Eldarin-Sprachen zu verstehen. All diese Informationen waren mir sehr hilfreich, wenn ich mal etwas nachschlagen musste, da das Buch sich mit vielen Charakteren und Orten beschäftigt. Für die Orte war außerdem die Karte am Ende des Büchleins hilfreich, die einen guten Überblick verschafft.
Und jetzt komme ich zur Geschichte: Wer Tolkiens andere Bücher mag, wird dieses auch mögen. Es wird von der Zeit vor dem Erscheinen der Hobbits erzählt, von der Entstehung der Welt bis zum Beginn des dritten Zeitalters. Auf diesen gut 500 Seiten passiert so unglaublich viel, dass man alles gar nicht auf die Schnelle aufzählen könnte. Ich fande es unglaublich interessant, von den ganzen Geschehnissen zu hören, die vor dem Hobbit und dem Herrn der Ringe passiert sind. Manchmal habe ich zwar den Überblick über all die vielen verschiedenen Figuren und Orte verloren, aber das Booklet hat mir an dieser Stelle meist weitergeholfen. Während der 15 einhalb Stunden, die das Hörbuch lief, habe ich mich nicht einmal gelangweilt, es war die ganze Zeit über mitreißend. 
Dazu beigetragen hat auch Achim Höppner, die deutsche Synchronstimme für Gandalf, der wundervoll vorgelesen hat.
Zum Inhalt möchte ich an dieser Stelle nicht allzu viel sagen, überzeugt euch einfach selbst. :)
Ich werde mir nach dieser Lektüre auf jeden Fall auch noch Tolkiens andere, bisher erschienene Bücher ansehen!

 Mein Fazit:
Für Liebhaber vom Hobbit und Herrn der Ringe ein absolutes Muss! Einfach zauberhaft!

Vielen Dank an den Hörverlag für das Rezensionsexemplar!

Das Silmarillion bekommt von mir volle 5/5 Sterne!   

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Rezension: Alice im Wunderland - Lewis Carroll

Titel: Alice im Wunderland 
Originaltitel:
Autor: Lewis Carroll
Sprecherin:  Josefine Preuß
Erscheinungsdatum: 15. Oktober 2018
Seitenzahl: 160
Verlag: cbj Audio
Preis: 8,95€ (Hörbuch)
Genre: Fantasy

Inhalt:
Josefine Preuß' emotionale Lesung versetzt ihre Hörer mitten hinein in eine aufregende Traumwelt: das fantastische Wunderland aus Lewis Carrolls weltberühmtem Klassiker. Ihrer Zeit weit voraus, wagt sich seine eigensinnige Heldin Alice dort allein auf Entdeckungsreise und begegnet allerhand skurriler Gestalten: Vom weißen Kaninchen mit der Taschenuhr über die Grinsekatze bis zum verrückten Hutmacher! Mit viel Mut und Fantasie meistert Alice jede Herausforderung und bietet sogar der unerbittlichen Herzkönigin die Stirn.


Meine Meinung: 
Als großer Fan der Alice im Wunderland Filme wollte ich selbstverständlich auch mal einen Blick in das Buch, oder auch das Hörbuch werfen. Ich konnte mich von Anfang an super in die Geschichte hineinversetzen. Da das Hörbuch nur ungefähr drei Stunden geht, war ich mit dem Hören auch entsprechend schnell fertig. Ich hatte eigentlich gedacht, dass es etwas länger gehen würde, weil auch in den Filmen so viel passiert. Es gibt auch einige Szenen, die gar nicht in den Filmen erwähnt werden, aber das ist wohl immer der Fall.
Es kommen super viele verschiedene Charaktere vor, die mir mal symphatisch waren und mal weniger. Müsste ich mich für zwei Lieblingscharaktere entscheiden, wären das definitiv der Hutmacher mit seiner skurrilen Art und die Grinsekatze.
Der Schreibstil des Autors hat mir auch sehr gut gefallen, er ist anschaulich und abwechslungsreich.
Das Einzige, das mir nicht so zugesagt hat, war die Erzählstimme der Sprecherin Josefine Preuß, weil sie meiner Meinung nach manche Figuren etwas zu speziell gesprochen hat. So gab es beispielsweise eine Maus, die eine so hohe Quietschestimme hatte, dass ich gefühlt jedes Mal zusammengezuckt bin, wenn sie angefangen hat zu sprechen.
Das ändert aber natürlich nichts an Carrolls genialer, unglaublich fantasievoller Geschichte, die sehr zum Nachdenken über dies und jenes anregt und auf keinen Fall nur für Kinder geeignet ist.
Pluspunkte bekommt auch die Kurzinformation über Lewis Carroll und Josefine Preuß, die dem Hörspiel beigelegt ist.

Mein Fazit:
Nicht umsonst einer der Klassiker der Literatur, eine wunderbare Geschichte, die einen wortwörtlich ins Wunderland schickt.

Alice im Wunderland bekommt von mir volle 5/5 Sterne! 





Freitag, 23. November 2018

Rezension: Gottes Werk und Teufels Beitrag - John Irving

Titel: Gottes Werk und Teufels Beitrag
Originaltitel: The Cider House Rules
Autor: John Irving
Sprecher: Johannes Steck
Erscheinungsdatum: 17. August 2015
Seitenzahl: 848
Verlag: Random House Audio
Preis: 20, 45€ (Hörbuch)
Genre: Roman 


Inhalt:
Homer ist anders als die anderen Kinder im Saint-Cloud´s Waisenhaus: Er will nicht weg. Nach vier gescheiterten Adoptionsversuchen erlaubt Dr. Larch ihm daher, zu bleiben – unter der Bedingung, daß er im Waisenhaus mit angeschlossener Entbindungs- und Abtreibungsstation bei »Gottes Werk« – dem Entbinden – und bei »Teufels Beitrag« – dem Abtreiben – assistiert. Doch das ist nur der Beginn von Homers Odyssee.

Meine Meinung:
Dieses Hörbuch wollte ich unbedingt hören, weil mir die Verfilmung mit Tobey Maguire von 1999 einfach so gut gefallen hat. Zugegebenermaßen habe ich für das Hören ungefähr zweieinhalb Monate für die 28 Stunden und 36 Minuten gebraucht. Das lag aber auch daran, dass ich zwischendurch schlicht und ergreifend lieber gelesen habe.
 Zur Geschichte kann ich nur sagen, dass mir keine einzelne Minute langweilig wurde. John Irvings Schreibstil hat etwas besonderes, er beschreibt an einer Stelle die Gedanken einer Person, um dann beispielsweise in die Beschreibung des Apfelanpflanzungsprozesses überzugehen. Durch diese oft detailgetreue Darstellung von Hauptprotagonist Homer, aber auch von Dr. Larch, Candy, Wally oder Angel konnte ich mich super in die Charaktere hineinfühlen. Er erschien mir erst wie ein recht normaler Junge, stellte sich nach und nach jedoch als ungewöhnlich in seiner Art, mit anderen Menschen umzugehen, heraus. Sehr gefallen hat mir auch die Stimme von Johannes Steck, der wunderbar betont und auch in verschiedenen Stimmlagen für die unterschiedlichen Figuren liest, sodass ich immer wusste, wer denn gerade das Wort hat.
John Irving hat meiner Meinung nach eine gute Mischung aus Humor und Ironie und Ernsthaftigkeit gefunden. Die Dialoge sind meist kunstvoll ausgearbeitet und weisen ein hohes literarisches Niveau auf. Oft hatte ich den Eindruck, dass der Roman nicht erst 1985, sondern schon sehr viel früher erschienen ist. Dazu hat vielleicht auch das historische Setting beigetragen, denn das Buch spielt hauptsächlich in den 40er Jahren. 
Im Roman kommen auch einige Charaktere und Handlungsstänge vor, die im Film nicht thematisiert wurden, sodass eine umfassenderere Vorstellung von Homers Welt entsteht.
Ich werde mich nachdem ich dieses Hörbuch gehört habe, sicherlich nach mehr Werken von John Irving umsehen!

Mein Fazit:
Ein wundervoller, sehr besonderer Roman über das Leben eines gewöhnlich anmutenden Jungens, der seinen Platz in der Welt zu finden versucht.

Vielen Dank an den Random House Audio Verlag für das Rezensionsexemplar!

Gottes Werk und Teufels Beitrag bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Sonntag, 11. November 2018

Rezension: Der Insasse - Sebastian Fitzek

Titel: Der Insasse
Autor: Sebastian Fitzek
Erscheinungsdatum: 24. November 2018
Seitenzahl: 384
Verlag: Droemer HC
Preis: 22,99€
Genre: Psychothriller


Inhalt:
Vor einem Jahr verschwand der kleine Max Ber​k​hoff. 
Nur der Täter weiß, was mit ihm geschah. 
Doch der sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und schweigt. 
Max’ Vater bleibt nur ein Weg, um endlich Gewissheit zu haben: 
Er muss selbst zum Insassen werden.

Mein Lieblingszitat:
 

Meine Meinung:
Nachdem ich im Oktober mit „Die Therapie“ ein vollkommen neues Gerne und einen vollkommen neuen Autor für mich entdeckt habe, kaufte ich mir direkt „Das Paket“ und „Der Seelenbrecher“ und verschlang sie in wenigen Stunden.
Aus diesem Grund wollte ich Fitzeks neuen Psychothriller „Der Insasse“ selbstverständlich auch lesen. Von der Optik her gefällt mir das Buch mit dem fluffigen Cover, das wie eine Gummizelle aussieht, und dem roten Buchschnitt sehr. Selbst wenn es verrückt klingt: Der Geruch des Buches ist meiner Meinung nach so gut, dass man daraus ein Parfüm herstellen sollte! ;)
Als ich dann einmal mit dem Lesen angefangen hatte, habe ich das Buch, wie auch schon die drei Bücher zuvor, kaum aus der Hand gelegt und fast in einem Rutsch beendet.
Das lag teilweise auch daran, dass die Kapitel recht kurz waren und meist mit einem Cliffhanger endeten, der mich kurz innehalten und direkt darauf neugierig weiterlesen ließ.
Es wurde schon auf der ersten Seite spannend und die Spannung hielt sich das ganze Buch hindurch bis zum Ende auf einem Niveau. Durch den anschaulichen Schreibstil, der oft aus kurzen Sätzen besteht, konnte ich mich sehr gut in Hauptprotagonist Till hineinversetzten und der Nervenkitzel wurde noch einmal erhöht.
Gut gefallen hat mir auch, dass teilweise aus anderen Perspektiven erzählt wurde, was zum Nachdenken angeregt hat und etwas Klarheit in das ganze Rätsel brachte.
In „Der Insasse“ kommen meinem Empfinden nach mehr Brutalität und gewaltsame Szenen vor, als in den Büchern, die ich bisher von Fitzek gelesen habe. Dies hat mich aber gar nicht gestört, weil es die ganze Handlung noch schockierender gemacht hat und der Psychothriller mir so noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Zur Geschichte an sich möchte ich an dieser Stelle nicht allzu viel sagen, weil euch das sonst die ganze Spannend vermiesen würde. Nur soviel: Es gibt wie gewohnt viele überraschende Wendungen und ein unglaubliches Ende.
Ich werde meinen Fitzek-Marathon definitiv nicht unterbrechen und mich bald an „Der Augensammler“ und „Der Augenjäger“ machen, die schon in meinem Bücherregal auf mich warten! :)

Mein Fazit:
Neben „Die Therapie“ bisher mein liebster Fitzek, atemlos spannend, schockierend und unglaublich spannend!

Ein riesiges Dankeschön an den Droemer Knaur Verlag für die freundliche Bereitstellung des Buches!

Der Insasse bekommt von mir volle 5/5 Sterne!


Sonntag, 4. November 2018

Rezension: Die kleinen Wunder von Mayfair - Robert Dinsdale

Titel: Die kleinen Wunder von Mayfair
Originaltitel: The Toymakers
Autor: Robert Dinsdale
Erscheinungsdatum: 1. Oktober 2018
Seitenzahl: 464
Verlag: Knaur HC
Preis: 20,00€
Genre: Roman


Inhalt:
Alles beginnt mit einer Zeitungsannonce: »Fühlen Sie sich verloren? Ängstlich? Sind Sie im Herzen ein Kind geblieben? Willkommen in Papa Jacks Emporium.« Die Worte scheinen Cathy förmlich anzuziehen, als sie nach einer neuen Bleibe sucht. Denn im England des Jahres 1906 ist eine alleinstehende junge Frau wie sie nirgendwo willkommen, zumal nicht, wenn sie schwanger ist – und so macht Cathy sich auf nach Mayfair. In Papa Jacks Emporium, Londons magischem Spielzeug-Laden, gibt es nicht nur Zinnsoldaten, die strammstehen, wenn jemand vorübergeht, riesige Bäume aus Pappmaché und fröhlich umherflatternde Vögel aus Pfeifenreinigern. Hier finden all diejenigen Unterschlupf, die Hilfe bitter nötig haben. Doch bald wetteifern Papa Jacks Söhne, die rivalisierenden Brüder Kaspar und Emil, um Cathys Zuneigung. Und als der 1. Weltkrieg ausbricht und die Familie auseinander reißt, scheint das Emporium langsam aber sicher seinen Zauber zu verlieren...

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Zuallererst hat mich an diesem Buch das wunderschöne Cover angesprochen, das übrigens super zum Inhalt passt. Nachdem ich dann den Klappentext gelesen hatte, wollte ich es lesen, weil die Geschichte sich so magisch anhört.
Direkt von der ersten Seite an konnte ich mich in das Geschehen hineinversetzten, befand mich also in London zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Charaktere, vor allem Hauptprotagonistin Cathy mit ihrer ehrlichen und unschuldigen Art, der gutmütige Papa Jack und dessen Sohn Kaspar waren mir sympathisch. Die Gedanken und Gefühle der Charaktere konnte ich gut nachvollziehen, weil immer mal wieder aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben wurde, auch wenn die meiste Zeit Cathy im Mittelpunkt der Handlung stand. Insgesamt wurden Dinsdales Figuren sehr realitätsnah beschrieben, sodass sie mir fast wie wirkliche Personen vorkamen, dessen Leben wiedergegeben wurden.
Zur Handlung und Geschichte kann ich nur sagen, dass sie wunderbar magisch ist, die Magie, die in der Luft liegt, ist beinahe spürbar. Mit dem Ort von Papa Jacks Emporium, der super ausführlich beschrieben wird, hat Robert Dinsdale einen zauberhaften Ort geschaffen, der allen Spielzeugliebhabern jeder Art und Menschen mit Fantasie wie ein Paradies erscheinen muss.
Auch den Geist der Zeit (auch wenn die Handlung sich über viele Jahrzehnte erstreckt) hat der Autor meiner Meinung nach hervorragend erfasst, genauso wie London als Stadt. Nachdem ich das Buch zugeschlagen habe, hatte ich richtiges Fernweh nach dieser wunderschönen Hauptstadt, die so detailgetreu in diesem Roman skizziert wird.
Der Schreibstil, der mir anmutig und profesionell erschien, hat mir auch sehr gefallen, da er super zum Setting passt.
Zum Ende möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht allzu viel sagen. Nur, dass es mir durchaus gefallen hat und noch einmal eine extra Portion Magie auf den bereits großen Magie-Kuchen als Sahnehäubchen hinzukommt. Auch, wenn das Buch scheinbar schöne, unkomplizierte Themen behandelt, spielen auch ernste Ereignisse, wie der Erste Weltkrieg und dessen verheerende Folgen eine zentrale Rolle. Somit hält sich ungefähr die Waage zwischen Humor und zum Nachdenken anregenden Szenen.

Mein Fazit:
Eine unglaublich magische Geschichte, die die Zeit des Ersten Weltkriegs beleuchtet, in der die Menschen die Macht des Spielzeugs erst recht brauchten.

Ein großes Dankeschön an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Buches!

Die kleinen Wunder von Mayfair bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Rezension: Sommer in Super 8 - Anne Müller

Titel: Sommer in Super 8
Autorin: Anne Müller
Erscheinungsdatum: 27. August 2018
Seitenzahl: 320
Verlag: Penguin 
Preis: 20,00€
Genre: Roman


Inhalt: 
In Claras Leben passiert alles Wichtige an einem Mittwoch. An einem Mittwoch im Jahr 1963 wird sie als mittleres von bald fünf Kindern in eine Landarztfamilie hineingeboren. Die Mutter schön, elegant und klug, der Vater von seinen Patienten geschätzt, weltmännisch und witzig. Die Partys, zu denen die Königs einladen, sind legendär. Clara bewundert ihren Vater, doch zunehmend spricht er dem Alkohol zu und zunehmend erschüttern seine Eskapaden das Leben der Familie. Lange versucht Clara das zu überspielen, bis sich an einem Mittwoch alles zuspitzt...

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich einerseits wegen der Zeit, in der es spielt, andererseits schlicht und ergreifend wegen der interessantesten Inhaltsangabe angesprochen. Auch das Cover, das, wie ich jetzt nach der Lektüre sagen kann, sehr schön zur Geschichte passt, ist ansprechend gestaltet. 
Als ich einmal mit dem Lesen angefangen hatte, habe ich das Buch kaum noch aus der Hand gelegt und fast in einem Rutsch beendet. Die Handlung an sich ist zwar nicht so spannend wie ein Thriller, aber irgendetwas am Schreibstil hat mich immer weiterlesen lassen. Obwohl es sich bei diesem Roman um den Debütroman der Autorin handelt, wirkt ihr Schreibstil schon sehr professionell und es gelingt ihr meiner Meinung nach gut, die Waage zwischen Humor und Ernsthaftigkeit in der Balance zu halten. An so mancher Stelle regt der Roman wirklich zum Nachdenken an, sodass ich erst einmal innehalten musste. Die Charaktere, vor allem Hauptprotagonistin Clara sind total realistisch beschrieben, es könnte sie genauso gut in Wirklichkeit geben. Auch ihre Familie, darunter die kleineren Zwillinge Claas und Hendrik, die ältere Schwester Irene und der ältere Bruder Sven werden genauestens charakterisiert und erscheinen wie reale Menschen. Zur Geschichte oder Handlung an sich kann ich nur sagen, dass auf jeder einzelnen Seite etwas aufsehenerregendes passiert und es niemals langweilig wird. 
Dass die Autorin die ganze Zeit über in der Ich-Perspektive schreibt hat es mir noch mehr erleichtert, mich in Clara hineinzuversetzen und ihre Gedanken und Gefühle nachzuvollziehen. 
Über das Ende möchte ich euch an dieser Stelle nur so viel verraten, dass es wirklich schön, wenn auch etwas traurig ist. 
Nachdem ich den Debütroman von Anne Müller gelesen habe, werde ich definitiv Ausschau nach weiteren Neuerscheinungen der Autorin halten!


Mein Fazit:
Ein realitätsnaher Roman, der kein Blatt vor den Mund nimmt und ein typisches Familienleben zur Zeiten der 70er Jahre zeigt.

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar!

Sommer in Super 8 bekommt von mir volle 5/5 Sterne!


Dienstag, 28. August 2018

Rezension: Marie - Steven Uhly

Titel: Marie 
Autor: Steven Uhly
Erscheinungsdatum: 12. Februar 2018
Seitenzahl: 272
Verlag: btb
Preis: 10,00€
Genre: Roman 

Inhalt:
Der zwölfjährige Frido erzählt seiner kleinen Schwester Chiara eine aufwühlende Gutenachtgeschichte. Sie handelt von einem alten Mann, der ein Baby stiehlt. Als Chiara kurz darauf ihrer Mutter davon erzählt, reagiert diese schockiert. Im Affekt schlägt sie ihre Tochter. Von diesem Moment an gerät die kleine Familie aus dem Gleichgewicht. Veronika Kelber reibt sich auf zwischen ihrem Leben als Alleinerziehende und dem Anspruch, eine gute Mutter zu sein. Und dann ist da noch der Schmerz einer unsichtbaren Wunde, Schuldgefühle und die Erinnerung an ein furchtbares Versagen...

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Nachdem ich den Klappentext zu diesem Buch gelesen habe, wurde ich sofort neugierig auf die Geschichte.
Einmal mit dem Lesen angefangen, habe ich das Buch fast in einem Rutsch gelesen und kaum aus der Hand gelegt. Der Schreibstil hat mich sofort gefangen genommen, der Autor schreibt in der Gegenwartsform und wechselt zwischen den Perspektiven der verschiedenen Personen. Ich konnte wirklich jeden Charakter, aus dessen Sicht geschrieben wurde, gut verstehen und seine oder ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen. Am sympathischsten jedoch waren mir die drei Kinder Frido, Mira und Chiara. Frido, der mit zwölf Jahren fast die ganze Verantwortung für seine beiden kleinen Geschwister auf sich nehmen muss. Mira, die sich eine richtige Familie mit Eltern, die sich um ihre Kinder kümmern, wünscht. Und schließlich die sechsjährige neugierige und aufgeweckte Chiara, die sich schlicht und ergreifend etwas Aufmerksamkeit von seitens ihrer Mutter wünscht. Auch die Geschichte an sich ist emotional total fesselnd und lässt einen nicht mehr los.
Im Roman ist kaum Humor enthalten, was die Atmosphäre zwar etwas düster, aber dafür so gestaltet, dass alles, was passiert sehr realistisch erscheint. Ich würde es sofort glauben, würde mir jemand sagen, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt, die der Autor niederschrieb.
Über den Inhalt möchte ich an dieser Stelle nicht zu viel sagen, um euch nicht alles vorweg zu nehmen. ;)
Ich kann nur sagen, dass mir auch das Ende wirklich gut gefallen hat und ich nach der Lektüre jetzt sehr gerne den Vorgängerband „Glückskind“ lesen würde!

Mein Fazit:
Ein realitätsnaher, äußerst fesselnder Roman, der einen nicht mehr loslässt.

Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar!

Marie bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Donnerstag, 23. August 2018

Rezension: Strafe - Ferdinand von Schirach

Titel: Strafe
Autor: Ferdinand von Schirach
Erscheinungsdatum: 5. März 2018
Seitenzahl: 192
Verlag: Luchterhand Literaturverlag 
Preis: 18,00€
Genre: Kurzgeschichten


Inhalt:
Was ist Wahrheit? Was ist Wirklichkeit? Wie wurden wir, wer wir sind?

Ferdinand von Schirach beschreibt in seinem neuen Buch "Strafe" zwölf Schicksale. Wie schon in den beiden Bänden "Verbrechen" und "Schuld" zeigt er, wie schwer es ist, einem Menschen gerecht zu werden und wie voreilig unsere Begriffe von "gut" und "böse" oft sind.

Ferdinand von Schirach verurteilt nie. In ruhiger, distanzierter Gelassenheit und zugleich voller Empathie erzählt er von Einsamkeit und Fremdheit, von dem Streben nach Glück und dem Scheitern. Seine Geschichten sind Erzählungen über uns selbst.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Ich finde, dass der Klappentext zu dieser Sammlung von Kurzgeschichten einfach unglaublich ansprechend ist, da sich doch jeder fragt, was oder wer zu „gut“ und was zu „böse“ gehört. Zudem hatte ich vorher schon gutes vom Autor gehört und wollte nun wissen, was an den begeisterten Meinungen dran ist. 
Ich kann schon an dieser Stelle sagen, dass ich dieses Buch an einem Tag verschlungen habe. Einmal mit dem Lesen angefangen, habe ich es nicht mehr aus der Hand legen können und in einem Rutsch alle zwölf Kurzgeschichten gelesen. Die Charaktere variieren von Geschichte zu Geschichte, sie sind unterschiedlich alt, unterschiedlichen Geschlechts und unterscheiden sich natürlich auch in ihren Chraktermerkmalen. Auch der Schreibstil wechselt immer wieder, mal wird in der Ich-Perspektive und der Gegenwart, mal von einem personalen Erzähler und in der Vergangenheit geschrieben, was für ein abwechslungsreiches Lesevergnügen sorgt. Die Handlung hat immer gemeinsam, dass irgendeine Art von Verbrechen begangen wird und es für dieses Verbrechen irgendeine Art von Strafe gibt. Beim Lesen war ich teilweise etwas verstört von den Dingen, die die Menschen getan haben, was das Buch meiner Meinung nach aber noch interessanter gemacht hat. In vielen der Geschichten verdient der Schuldige seine Strafe, in anderen dagegen fühlt es sich eher wie die Ironie des Schicksals an, wenn ein „Verbrecher“ durch ein ungerechtfertigtes Gerichtsurteil seiner Strafe entgeht und in die Freiheit entlassen wird. Dieses Buch zeigt wirklich, dass die Welt nicht immer gerecht ist und oft die falschen Menschen in den Fokus der Aufmerksamkeit schiebt. 
Ich bin definitiv begeistert von Ferdinand von Schirachs Talent, ironische Geschichten zu erzählen, die einen sprachlos zurücklassen! Er nimmt kein Blatt vor den Mund und erzählt mit unwahrscheinlicher Offenheit!

Mein Fazit:
Geschichten, die schockieren und die Sprache verschlagen!

Ein großes Dankeschön an den Luchterhand Literaturverlag für die Bereitstellung des Buches!

Strafe bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Mittwoch, 22. August 2018

Rezension: Im Sommer - Karl Ove Knausgård

Titel: Im Sommer 
Originaltitel: Om sommeren 
Autor: Karl Ove Knausgård 
Erscheinungsdatum: 29. Mai 2018
Seitenzahl: 496
Verlag: Luchterhand Literaturverlag 
Preis: 24,00€
Genre: Erzählungen 


Inhalt:
Die Jahreszeiten-Bände von Karl Ove Knausgård: "Im Sommer" ist der vierte und letzte Teil einer grandiosen Liebeserklärung an das Leben und die sinnlich erfahrbare Welt - geschrieben von einem Vater für seine jüngste Tochter. 

Knausgård schreibt über Wassersprenger und Schnecken, Rote Johannisbeeren und Tränen, über Weidenröschen, den Zirkus, Marienkäfer und das Fischen von Krabben. Er führt auch Tagebuch, in dem die kleinen Ereignisse im Leben einer Familie vor dem Hintergrund all dessen registriert werden, was ein Sommer an Gedanken, Erinnerungen, Sehnsüchten, Erlebnissen von Kunst und Literatur zum Leben erweckt.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Nachdem ich von den ersten drei Teilen der Jahreszeiten-Bände wirklich angetan war, wollte ich das finale Buch der Reihe als Abschluss auch noch lesen.
 Zuerst einmal mag ich, wie auch bei den vorigen Büchern, das Cover und die Aufmachung sehr, das Buch ist von Seite zu Seite mit passenden Aquarellen von Anselm Kiefer gespickt, die die Fantasie anregen. Wie bei „Im Herbst“ und „Im Winter“ schreibt Karl Ove Knausgård über ganz alltägliche Dinge, wie z.B. roten Johannisbeeren, Mücken, Fahrräder und Salz. Diesmal schiebt er zwischendurch jedoch Tagebucheinträge der Monate Juni und Juli ein, in denen er von seinem Familienleben berichtet, sie ähneln seinen Erzählungen in „Im Frühling“. Diese Kombination aus beidem hat, wie ich finde, für etwas Abwechslung gesorgt.
 Wie ich es von Karl Ove Knausgård gewohnt bin, regen seine Texte meist zum Nachdenken über Gott und die Welt an. Mit seinem manchmal objektiven, manchmal subjektiven Schreibstil gewinnt er seinem eher gewöhlichen Alltag etwas sehr ungewöhnliches ab. Die alltäglichsten Dinge bekommen bei näherer Betrachtung eine ganz neue Bedeutung, sie erscheinen oberflächlich gesehen normal und unwichtig, dann aber ungewöhnlich wichtig.
 Nach der Lektüre diesen Buches werde ich mich gerne nach anderen Büchern des Autors umsehen!

Mein Fazit:
Eine neue Perspektive auf die ganz alltäglichen Dinge im Leben.

Vielen Dank an den Luchterhand Literaturverlag für das Rezensionsexemplar!

Im Sommer bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Freitag, 17. August 2018

Rezension: Der große Augenblick - Clarice Lispector

Titel: Der große Augenblick 
Originaltitel: A hora da estrela
Autorin: Clarice Lispector
Erscheinungsdatum: 14. Mai 2018
Seitenzahl: 128
Verlag: btb
Preis: 9,00€
Genre: Roman 

Inhalt:
Macabéa schlägt sich in der rauen Hafengegend von Rio de Janeiro mit Schreibarbeiten durch. Niemand, nicht einmal ihr Freund, hat das unansehnliche, unterernährte Mädchen aus dem armen Norden gern. Aber Macabéa besitzt eine große innere Freiheit: Sie scheint einfach nicht zu wissen, wie unglücklich sie sein müsste.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Nachdem ich den Klappentext dieses Romans gelesen habe wurde ich neugierig auf die Geschichte. Am Anfang stellt sich ein fiktiver Autor vor und philosophiert, nach meinem Eindruck, sehr viel herum, sowohl über seine bevorstehend zu erzählende Geschichte, als auch über sich selbst. Es dauert einige Seiten bis er beginnt, seine Erzählung rund um die unter armen Verhältnissen lebende Macabéa zu Papier zu bringen. Diese Geschichte ist eine sehr bedrückende, aber auch wirklich realitätsnähe und beinhaltet neben der Hauptprotagonistin nur wenige Figuren. Diese Figur wird dafür in ihrer Komplexität beleuchtet, es entsteht ein Porträt, dass ihre Armut und gleichzeitig ihre Naivität und Anpassungsfähigkeit an ihr Schicksal offenbart.
Das Besondere an diesem Buch ist auch, dass manche Teile von Macabéas Leben zum Hineinversetzen genau beschrieben werden, während andere nur grob in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten. Auch der Schreibstil ist nicht ganz alltäglich, es tauchen von Seite zu Seite poetische Sätze auf, die einen wirklich innehalten und für einen Moment nachdenken lassen. Die Autorin nimmt wahrlich keine Hand vor den Mund und berichtet wie aus dem Leben des jungen Mädchens gegriffen. Da ich nicht zu viel über das Ende verraten möchte sage ich nur, dass es, genau wie der Anfang sehr außergewöhnlich und überraschend ist.

Mein Fazit:
Ein objektiver Blick auf das Leben eines von der Armut geprägten Mädchens.

Dankeschön an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar!

Der große Augenblick bekommt von mir 4/5 Sterne!

Donnerstag, 16. August 2018

Rezension: In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter - Wakayama Bokusui

Titel: In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter
Autor: Wakayama Bokusui
Erscheinungsdatum: 19. März 2018
Seitenzahl: 144
Verlag: Manesse
Preis: 16,00€
Genre: Lyrik


Inhalt:
31 Silben und 5 Zeilen, die die Welt anhalten

Tanka, diese älteste Gedichtform Japans, bannt den Augenblick zu einem lyrischen Schnappschuss des Lebens. Ursprung des Haiku, schließen sich auch beim Tanka Spontanität und tiefe Allgemeingültigkeit nicht aus, wie die vorliegende Auswahl eindrücklich beweist: Sie folgt in über 250 Fünfzeilern dem japanischen Tanka-Großmeister Wakayama Bokusui, zeugt von dessen intensiven Naturbegegnungen, von gelingender und vergehender Liebe und tiefen seelischen Krisen. Radikal subjektiv, doch angenehm unpathetisch im Ton, lassen seine 100 Jahre alten Gedichte einen modernen Zeitgenossen erkennen.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Für dieses kleine Büchlein habe ich mich erwärmen können, weil ich mich sehr für japanische Kultur und Literatur interessiere. Über einige Jahre (Anfang des 20. Jahrhunderts) schrieb Wakayama Bokusui Tankas, fünfzeilige Gedichte, von denen eine kleine Auswahl hier abgedruckt werden. Thema seiner Gedichte ist meist die Natur, die die jeweilige Jahreszeit wiederspiegelt. So tauchen die Motive Berg, Wald und Fluss sehr oft in seinen Fünfzeilern auf.
Eduard Klopfenstein, der die Gedichte auswählte und übersetzte hat klugerweise das zugehörige Datum der Werke beigefügt, sodass erkennbar wird, dass die Literatur Bokusuis nicht nur die Natur, sondern ebenfalls seine entsprechende Lebenssituation zeigt. So wird sichtbar, wenn für ihn eine Liebe zuende geht, wenn seine Kinder geboren werden oder er lange andauernd Reisen unternimmt. Die Sprache und die Satzstellung unterscheiden sich von herkömmlichen Gedichten, machen das ganze aber noch interssanter. Beim Lesen konnte ich über viele Zeilen nachdenken und habe erst einmal inne gehalten.
Gefallen hat mir außerdem, dass der Band in fünf Kapitel eingeteilt wurde, um einen besseren Überblick in das Leben des Autors zu bringen. Auch wurden teilweise die Originalfassung der Gedichte abgedruckt, sowohl als Schriftzeichen, als auch als Wortlaut, was die Stimmung der Werke japanischer gefärbt hat. Zum Schluss gibt der Autor eine Zusammenfassung des Lebens von Wakayama Bokusui und zeichnet ein kleines Porträt der damaligen Kultur Japans nach, sodass auch ein bisschen Hintergrundswissen beim Leser ankommt.

Mein Fazit:
Für Interessenten der japanischen Kultur absolut zu empfehlen!

 Vielen Dank an den Manesse Verlag für die Bereitstellung des Buches!

In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter bekommt von mir volle 5/5 Sterne!


Mittwoch, 11. Juli 2018

Rezension: Kleinhirn an alle - Otto Waalkes

Titel: Kleinhirn an alle - Die große Ottobiografie
Autor: Otto Waalkes 
Erscheinungsdatum: 14. Mai 2018
Seitenzahl: 416
Verlag: Heyne
Preis: 22,00€
Genre: Autobiografie  


Inhalt:
Darauf haben Generationen von Fans gerade noch gewartet: Otto erzählt aus den ersten 70 Jahren seines Lebens – einem märchenhaften Aufstieg vom Deichkind zum Alleinunterhalter der Nation. Seine Sketche und Figuren haben unser kollektives Gedächtnis und unseren Witzwortschatz bereichert: Harry Hirsch (übergibt sich ins Funkhaus), Robin Hood (der Stecher der Entnervten), Susi Sorglos (föhnt ihr goldenes Haar), Louis Flambée (kocht Pommes de Bordell) Peter, Paul and Mary (are planning a bank robbery) und der „Schniedelwutz“ (hat's bis in den Duden gebracht). 
Aber: Wer waren eigentlich Ottos Vorbilder? Wo kommt er her? Was treibt ihn an? Wie entsteht seine eigene Art von Komik? Und wozu überhaupt? Gibt es ein Geheimnis?

Jetzt erzählt Otto freiwillig von Höhe- und Tiefpunkten, von den glücklichsten und den glanzvollsten Momenten, ohne die peinlichsten und traurigsten auszulassen. Nicht zu vergessen einige noch unveröffentlichte Fotos und selbstgemalte Bilder.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Als großer Fan von Otto und seiner Art Komik zu machen wollte ich selbstverständlich auch seine jetzt erschienene Autobiografie lesen.
Otto hat sein Buch in drei große Lebensabschnitte eingeteilt, sodass das ganze, wie ich finde, etwas übersichtlicher wird. Er beginnt nach einem Vorwort zuerst mit  der Erzählung eines Erlebnisses Anfang der 2000er, springt daraufhin jedoch zu seiner Heimat in Ostfriesland und den frühen Kindheitserlebnissen zurück. Von da an berichtet er mal von größeren Lebensereignissen, wie z.B. der Veröffentlichung seiner ersten Langspielplatte und seines ersten Films, mal von kleineren, ihm wichtig erscheinenden Lebensabschnitten, unter anderem seiner Zeit in der Band ‚The Rustlers‘ oder einer Wohngemeinschaft in Hamburg.
Über Ottos Schreibstil kann ich nur sagen, dass er recht amüsant ist, da er oft mit Wortspielen oder kleinen Witzen arbeitet. Nachdem ich die ganze Biografie gelesen habe, habe ich natürlich einige mir neue Dinge über ihn erfahren und einen besseren Überblick über sein Leben und sein Wirken und Schaffen bekommen. Jedoch gab es meiner Meinung nach auch ein paar Hintergrundinformationen, die mich nicht unbedingt interessiert haben. Auch redet Otto sehr sehr viel über andere bekannte Menschen, gefühlt fast mehr als über sich selbst, was mich etwas gestört hat.
Gut gefallen hat mir dafür, dass in der Mitte seiner Biografie zum einen eine Auswahl an Fotografien aus allen möglichen Lebenszeiten enthalten ist und sogar einige der von ihm im Laufe seines Lebens gemalten Bilder hier veröffentlicht wurden. Genauso fand ich seine Idee eines Countdowns zum Ende gut, in dem er beispielsweise die ihm am öftesten gestellten Fragen beantwortet, seine zahlreichen Versionen von Hänsel und Gretel preisgibt und die Komiker aufzählt, die ihm am liebsten sind. 

Mein Fazit:
Für alle Otto Fans natürlich ein Muss!

Vielen Dank an den Heyne Verlag für die Bereitstellung des Buches!

Kleinhirn an alle bekommt von mir 4/5 Sterne!

Mittwoch, 20. Juni 2018

Rezension: Das babylonische Wörterbuch - Joaquim Maria Machado de Assis

Titel: Das babylonische Wörterbuch 
Autor: Joaquim Maria Machado de Assis 
Erscheinungsdatum: 23. April 2018
Seitenzahl: 256
Verlag: Manesse
Preis: 20,00€
Genre: Erzählungen 


Inhalt:
Was wäre geschehen, hätte nicht Jesus die Bergpredigt gehalten, sondern der Teufel? Was, wenn Männer und Frauen ihre Seelen und Rollen tauschten? Joaquim Maria Machado de Assis, berühmtester Klassiker Brasiliens und Vorbote des Magischen Realismus, stellt in seinen Erzählungen ironisch alle Konventionen auf den Kopf. Lustvoll spielt er mit den Erwartungen seiner Leser und lotet Grenzen aus: von Gut und Böse, Vernunft und Wahnsinn, bürgerlichem Schein und Sein. Dieser Auswahlband versammelt Machado de Assis' beste Geschichten – allesamt Neu- und deutsche Erstübersetzungen – zu einem Panorama kompromissloser Originalität.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Dieses Büchlein hat mich total angesprochen, weil ich ganz einfach mal ein Buch eines brasilianischen Autors lesen wollte, um einen kleinen Einblick in die Welt der Literatur des südamerikanischen Landes zu bekommen. Als ich den Band in Händen hielt war ich erst einmal ganz entzückt, dass es sich um so ein kleines Büchlein handelt und auch die Aufmachung dieser Ausgabe aus dem Manesse Verlag ist wunderschön, wie ihr auf den Bildern sehen könnt (Cover, Lesebändchen, Fadenheftung...).
„Das babylonische Wörterbuch“ beinhaltet dreizehn Erzählungen des im Jahre 1908 verstorbenen brasilianischen Autors. Diese Erzählungen unterscheiden sich von ihrer Erzählform total, es gibt bibelartige Texte, Kurzgeschichten, Arten von Märchen, Legenden oder Mythen und sogar einen Vortrag. Mal wird aus der Perspektive eines personalen Erzählers, mal aus der Ich-Perspektive berichtet, genauso wechselt der Schreibstil von ernsthaften zu humorvollen oder ironischen  Worten. Sehr angetan war ich davon, dass Machado de Assis an das Ende seiner Erzählungen oft eine kleine Moral oder Lehre stellt, die die Geschichte abrundet. Oft saß ich nach Beenden einer Geschichte dort und habe erst einmal über diese nachgedacht. Zudem muss ich sagen, dass allen voran seine Kurzgeschichten ein hohes Spannungsniveau haben, sie haben mich wirklich gefesselt. An dieser Stelle kann ich natürlich erwähnen, dass ich nicht von allen dreizehn Erzählungen gleich angetan war, doch es gab keine einzige, die ich nicht als originell empfunden habe.
Machado de Assis nimmt Perspektiven ein und beleuchtet kleine Dinge, auf die zu kommen eine wirkliche Rarität ist, so schreibt er in einem Vortrag über die Sprache und das politische System einer Spinnenbevölkerung und lässt in einer anderen Erzählung eine Maus zu Wort kommen. Besonders oft macht er sich über die Dummheit der Menschen lustig, indem er diese beispielsweise mit ihren eigenen Waffen schlägt. Sehr geholfen haben mir beim Lesen die vielen Anmerkungen der Übersetzerinnen, die Begriffe aus dem damaligen Brasilien erklären. Ein informatives Nachwort gibt schönerweise einen kleinen Einblick in das Leben und die Werke des Autors, sodass auch die damalige Gesellschaft ein bisschen beleuchtet wird. Nach der Lektüre dieses Sammelbandes werde ich mich sicher bald einmal einem der Romane Machado de Assisˋ widmen!

 

Mein Fazit:
Eine großartige Sammlung erzählerischer Meisterwerke aus Brasilien, die nach über hundert Jahren noch immer ein eindrucksvolles Bild der Gesellschaft heraufbeschwören und den Leser mal fantastisch, mal geheimnisvoll, aus der Wirklichkeit reißen.

Das babylonische Wörterbuch bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Dienstag, 5. Juni 2018

Rezension: Teich - Claire-Louise Bennett

Titel: Teich
Originaltitel: Pond
Autorin: Claire-Louise Bennett
Erscheinungsdatum: 23. April 2018
Seitenzahl: 224
Verlag: Luchterhand Literaturverlag 
Preis: 20,00€
Genre: Roman 


Inhalt:
Sie lässt alles hinter sich – Freund, Job, Karriere - und zieht in ein kleines irisches Küstendorf. Sprachmächtig und fesselnd zeichnet Claire-Louise Bennett das Porträt einer jungen Frau, die allein in einem hundert Jahre alten Steincottage lebt - mitten in der Natur, abseits von den Zwängen der Gesellschaft. Ein Rückzug, der die Wahrnehmung schärft und den Blick auf die Welt verändert, dem Profanen eine besondere Schönheit entlockt. Mitreißend und kunstvoll beschreibt Claire-Louise Bennett ihren Alltag und zeigt, wie kleine Dinge mit einem Mal eine ungeahnte Tiefe gewinnen, wenn man auf alles Überflüssige verzichtet und die Welt auf sich wirken lässt.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Ich wollte diesen Roman unbedingt lesen, weil die Idee hinter der Geschichte mich schlicht und ergreifend angesprochen hat, genauso wie das schöne Cover, das gut zum poetischen Inhalt passt. Das Buch ist insgesamt in ein gutes Dutzend Kapitel aufgeteilt, die mal sehr kurz, mal etwas länger sind und meist treffende Überschriften tragen, die neugierig auf den Inhalt machen. Sehr besonders an Claire-Louise Bennetts Buch ist, dass sie zwar die ganze Zeit über in der Ich-Perspektive schreibt, ihr Schreibstil, sowie die Zeitform, in der sie schreibt jedoch je nach Stimmung einem stetigen Wandel unterliegen. Aus diesem Grund fiel es mir an der ein oder anderen Stelle erst einmal schwer, in ihre Gedanken hineinzufinden und ihre oft ungewöhnliche Sicht der Dinge nachzuvollziehen. Auch war mir beim Lesen die meiste Zeit über nicht bewusst, ob das Erzählte gerade stattfindet, oder die junge Frau wieder einmal in die Vergangenheit gesprungen ist. Es kam mir so vor, als würde sie einfach alles, was ihr in den Sinn kommt aufschreiben und dies mit den verschachtelten Sätzen, die ihr gerade einfielen. Zum Inhalt kann ich auf alle Fälle sagen, dass die Hauptprotagonistin teilweise über ganz alltägliche Dinge berichtet. Hier einige exemplarische Berispiel: Kontrollknöpfe an einem Herd, alte Briefe, Postkarten, Tomatenmark, die Farbe von Tinte und einen Teich (wie der Titel schon sagt). Diese außergewöhnliche Wahrnehmung von den klitzekleinen Dingen im Leben regt wirklich zum Nachdenken über die eigene Anordnung von solchen Dingen im eigenen Leben an. Zu diesen meist recht ernsten Erzählungen stößt unvermeidlich auch etwas Humor, weil viele Situationen einfach so skurril oder genau beschrieben sind, dass automatisch Witz entsteht. 

Mein Fazit:
Ein wunderbar nachdenkliches Buch, das den Gedankenfluss einer von der Gesellschaft isolierten Frau mit großer Offenheit wiedergibt.

Ein großes Dankeschön an den Luchterhand Literaturverlag für das Rezensionsexemplar!

Teich bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Donnerstag, 31. Mai 2018

Rezension: Eine Liebe, in Gedanken - Kristine Bilkau

Titel: Eine Liebe, in Gedanken
Autorin: Kristine Bilkau
Erscheinungsdatum: 12. März 2018
Seitenzahl: 256
Verlag: Luchterhand Literaturverlag 
Preis: 20,00€
Genre: Roman


Inhalt:
Hamburg, 1964. Antonia und Edgar scheinen wie füreinander gemacht. Sie teilen den Traum von einer Zukunft fern von ihrer Herkunft. Im Krieg geboren und mit Härte und Verdrängung aufgewachsen, wollen die Welt kennenlernen, anders leben und lieben als ihre Eltern. Edgar ergreift die Chance, für eine Außenhandelsfirma ein Büro in Hongkong aufzubauen. Toni soll folgen, sobald er Fuß gefasst hat. Nach einem Jahr der Vertröstungen löst Toni die Verlobung. Sie will nicht mehr warten und hoffen, sondern endlich weiterleben.

Tonis und Edgars Leben entwickeln sich auseinander, doch der Trennungsschmerz zieht sich wie ein roter Faden durch beide Biographien. Toni lebt in dem Konflikt zwischen ihren Idealen von Freiheit
und Unabhängigkeit und dem Wunsch, sich zu binden, um Edgar zu vergessen. Fünfzig Jahre später, nach dem Tod ihrer Mutter fragt sich Tonis Tochter: War ihre Mutter gescheitert oder lebte sie, wie sie es sich gewünscht hat: selbstbestimmt und frei? Wer war dieser Mann, den sie nie vergessen konnte? Die Tochter will ihm begegnen, ein einziges Mal.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Ich finde, dass der Inhalt von diesem Buch echt Lust aufs Lesen macht und auch das Cover gefällt mir gut. Schon direkt am Anfang konnte ich mich gut in die Geschichte hineinversetzen. Es wird mal aus der Perspektive der in der heutigen Zeit lebenden Tochter der Hauptprotagonistin Toni, mal aus der Perspektive von Toni in den 60ern erzählt. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Autorin clevererweise beim Berichten aus der Sicht der Tochter in der Ich-Perspektive und in der Vergangenheitsform schreibt und im Gegensatz dazu beim Erzählen aus Tonis Sicht die personale Erzählperspektive anwendet und in der Gegenwartsform schreibt. Dadurch werden Tonis Erlebnisse sehr viel realistischer und es fiel mir leichter, mich auch in die Gedanken und Gefühle ihrer Tochter hineinzuversetzen. Toni als Hauptprotagonistin war mir, genauso wie ihr Freund Edgar recht sympathisch, weil ich ihre Ansichten recht gut verstehen konnte. Der Schreibstil der Autorin hat mir an sich auch gut gefallen, weil er einige recht poetische Passagen enthält, aber nicht zu viele, sodass sich der Roman noch entspannt lesen lässt. Es gab in „Eine Liebe, in Gedanken“ viele Stellen, die zum Nachdenken angeregt haben und mich erst einmal zum Innehalten bewegt haben. Jedoch werden diese Stellen mit witzigen Momenten ausgeglichen, sodass ein bisschen Abwechslung in die Geschichte kommt. Zur Geschichte kann ich nur sagen, dass sie super realistisch und darum natürlich auch traurig ist. Leider waren die Ereignisse mir manchmal etwas zu ausführlich beschrieben. Trotzdem gefällt mir die Geschichte an an sich total, weil sie mir wie aus dem Leben gegriffen scheint.

Mein Fazit:
Die realitätsnahe Geschichte einer Liebe, die sich auseinanderentwickelt, erzählt durch einen poetischen Schreibstil.

Vielen Dank an den Luchterhand Literaturverlag für das Rezensionsexemplar!

Eine Liebe, in Gedanken bekommt von mir 4/5 Sterne!

Sonntag, 20. Mai 2018

Rezension: Im Frühling - Karl Ove Knausgård

Titel: Im Frühling
Originaltitel: Om våren
Autor: Karl Ove Knausgård 
Erscheinungsdatum: 26. März 2018
Seitenzahl: 256
Verlag: Luchterhand Literaturverlag 
Preis: 22,00€
Genre: Erzählungen 

Inhalt:
Die Jahreszeiten-Bände von Karl Ove Knausgård: "Im Frühling" ist der dritte Teil einer aus vier Bänden bestehenden grandiosen Liebeserklärung an das Leben und die sinnlich erfahrbare Welt. Enthalten: ein Tag im Leben einer Familie, zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. 

In diesem Kurzroman begleiten wir einen Vater und seine drei Monate alte Tochter durch einen Tag im Frühling. Ein Tag, geprägt vom Anfang des Lebens, von Aufbruch und Licht, aber auch von Dunkelheit und Beschwernis.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Weil ich sehr begeistert von den ersten beiden Teilen der Jahreszeiten-Bände von Karl Ove Knausgård war, wollte ich natürlich auch den dritten Teil lesen!
Wie auch bei den vorherigen Büchern ist das Buch mit einigen zum Nachdenken anregenden Bildern gespickt, die eine Abwechslung zum Text bieten. 
Anders als bei „Im Herbst“ und „Im Winter“ schreibt der Autor jedoch nicht in kleinen Kapiteln über ganz alltägliche Dinge, wie z.B. über Stühle, Betten oder Äpfel, sondern beschreibt einen Tag in seinem Leben mit seiner neugeborenen Tochter und erzählt ihr auch von den Jahren vor ihrer Geburt. Meiner Meinung nach gibt es in seinen Erzählungen nach wie vor sehr viele interessante, poetische Abschnitte und sogar kleine Portionen Humor finden teilweise ihren Weg in die sonst oft sehr ernsten Lebensabschnitte des Autors. Sein Schreibstil gleicht oft dem eines Dichters oder Poeten, da er sich wirklich bildhaft und metaphorisch ausdrückt. Auch die Tatsache, dass er in der Ich-Perspektive und manchmal in der Gegenwart schreibt macht sein Buch um einiges ansprechender und ermöglicht sehr intime Blicke in sein Leben. Gefallen haben mir auch die vielen genauen Lanschafts- und Natursbeschreibungen, Karl Ove Knausgård besitzt wahrlich das Talent, facettenreiche Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Leider gab es einige Seiten im Buch, die ich als etwas langatmig empfunden habe und die man, wie ich finde, hätte kürzen können. Trotzdem ist „Im Herbst“ wieder einmal ein besonderes Buch, dass einen Menschen (Karl Ove Knausgård) und seine wahren Gedanken und Gefühle offenbart und für die Menschheit festhält.

Mein Fazit:
Zum Nachdenken anregende, sehr poetische Erzählungen, die direkt aus dem Leben gegriffen sind.

Vielen Dank an den Luchterhand Literaturverlag für das Rezensionsexemplar!

Im Frühling bekommt von mir 4/5 Sterne!

Freitag, 4. Mai 2018

Rezension: Die Legenden der besonderen Kinder - Ransom Riggs

Titel: Die Legenden der besonderen Kinder
Originaltitel: Tales of the Peculiar
Autor: Ransom Riggs
Erscheinungsdatum: 03. April 2018
Seitenzahl: 208
Verlag: Knaur HC
Preis: 18€
Genre: Fantasy


Inhalt:
Die langerwartete Rückkehr in die Welt von Jacob, Emma und Miss Peregrine - SPIEGEL-Bestseller-Autor Ransom Riggs erzählt in diesem Band mit einzigartigen Fantasy-Erzählungen die wunderbaren, unheimlichen und herrlich skurrilen "Legenden der besonderen Kinder".

Die Geschichte der ersten Ymbryne und der Entstehung der Zeitschleifen, die Sage vom Mädchen, dessen beste Freundin seine tote Schwester ist, oder das Märchen vom Wald der besonderen Tiere – jedes besondere Kind kennt die berühmten Erzählungen, die über Generationen in aller Welt gesammelt wurden.
Nun liegen die faszinierenden »Legenden der besonderen Kinder« endlich auch in schriftlicher Form vor - in hochwertiger Geschenk-Ausstattung mit zahlreichen Illustrationen.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Da ich ein großer Fan der „Besonderen-Kinder-Trilogie“ bin und auch der Film mir sehr gefallen hat, wollte ich dieses zusätzliche Büchlein natürlich liebend gerne lesen! Das Cover ist, wie ich finde, wunderschön gestaltet und passt super zu dieser Art von Märchenbuch. Zudem ist die Aufmachung von innen mit je einer Illustration pro Kapitel und Seitenverzierung ein Augenschmaus. Direkt am Anfang gibt es ein Vorwort vom  „richtigen“ Autor von „Die Legenden der besonderen Kinder“ Millard Nullings, das eine schöne Einführung in Ransom Riggs erfundene Welt bietet. Es folgen zehn sehr unterschiedliche Märchen, die jedoch eines gemeinsam haben: Es geht immer um einen Besonderen oder eine Besondere, der oder die mit seiner oder ihrer Andersartigkeit umgehen muss. Ransom Riggs Schreibstil passt super zu dieser Art Erzählungen, er gleicht dem etwas altertümlichen Schreibstil von Märchen. Die einzelnen Legenden beinhalten fast immer eine Lehre, die zum Nachdenken über die Welt, wie sie heute ist oder das Verhalten der Menschen anregt. Obwohl Riggs Erzählungen größtenteils mit Ernsthaftigkeit und Spannung erzählt werden, gibt es im Gegenzug auch einige Stellen zum Schmunzeln, wobei es sich eher um schwarzen Humor handelt. Ich würde dieses Büchlein aus diesem Grund nicht kleinen Kindern zum Vorlesen empfehlen. Selbstverständlich möchte ich manche Geschichten lieber als andere, doch es gab keine einzige, die mir nicht gefallen hätte. Gefallen hat mir vor allem, das dieses Buch so viele Einblicke in die Welt der Besonderen gibt, so z.B. die Geschichte der ersten Ymbryne erzählt wird. Ein paar der Erzählungen erkennt der treue Fan aus der „Die Insel der besonderen Kinder“-Trilogie wieder, sie werden hier netterweise noch einmal ausführlicher ausgeführt. Ich kann an dieser Stelle nur noch einmal sagen, dass die Geschichten über Ransom Riggs Welt einfach zauberhaft sind!


Mein Fazit:
Eine absolute Empfehlung für Liebhaber von Ransom Riggs Trilogie oder dem Film, der vorletztes Jahr im Kino war!

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Buches!

Die Legenden der besonderen Kinder bekommt von mir volle 5/5 Sterne!